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LH Wallner: Alles tun, um die Schulen offenzuhalten

Kommende Woche kehren in Vorarlberg mehr als 54.300 Schülerinnen und Schüler sowie über 6.700 Lehrpersonen in ihre Klassen zurück. Land und Bildungsdirektion haben sich gut vorbereitet, damit der Schulstart insbesondere für die ca. 5.090 Erstklässlerinnen und Erstklässler, aber auch für alle anderen gut und sicher verlaufen kann. „Kinder und Jugendlichen haben jetzt Vorrang. Sie haben in den vergangenen zwei Schuljahren auf vieles verzichten müssen. Der Präsenzbetrieb an den Schulen soll ihnen wieder ein Gefühl der Normalität geben. Das regelmäßige Testen soll gleichzeitig für die notwendige Sicherheit sorgen“, betonte Landeshauptmann Markus Wallner im Pressefoyer am Dienstag, 7. September. Gemeinsam mit Landesstatthalterin Barbara Schöbi-Fink und Bildungsdirektorin Evelyn Marte-Stefani präsentierte er die beschlossenen Maßnahmen und Schwerpunkte im neuen Schuljahr.

„Unsere wesentliche Zielsetzung ist es, trotz Pandemie die Schulen offenzuhalten“, sagte Wallner. Ausdrücklich begrüßte er die vom Bildungsministerium angeordneten bundesweit einheitlichen Grundlagen für den Schulbeginn im Rahmen eines 4-Punkte-Planes mit den Bausteinen Testen, Impfen, Frühwarnsystem und Luftfilteranlagen in den Klassenräumen.

So steht am Beginn des Schuljahres eine dreiwöchige Sicherheitsphase, in der alle Schüler:innen und Lehrkräfte dreimal wöchentlich Selbsttests in der Schule absolvieren, um vor allem mögliche infizierte Reiserückkehrende zu erkennen. Danach werden die Maßnahmen im Schulbetrieb im Rahmen von drei unterschiedlichen Risikophasen bestimmt, wobei in jeder Phase Präsenzunterricht stattfinden können soll. „Dafür ist es wichtig, dass eine klare Vorgehensweise im Falle positiver Testergebnisse festgelegt ist“, so Wallner. Um Verdachtsfälle an Schulen rasch abzuklären und Infektionsketten möglichst früh zu unterbinden, hat die Gesundheitsbehörde bereits im vergangenen Schuljahr Vorgaben für die Schulen erarbeitet, die sich in der Praxis bewährt haben. Aufgrund neuer PCR-Spültests wurden die Abläufe nun nochmals angepasst.

Impfangebote an Schulen durch mobile Teams

Eine Stichprobenerhebung durch die Bildungsdirektion im Juni bei etwa 50 Schulen aller Schularten hat eine Impfquote von rund 80 Prozent bei den Lehrpersonen ergeben. Ziel ist es, dem noch nicht geimpften Personal, aber auch den Schüler:innen ab 12 Jahren ein niederschwelliges Impfangebot zu machen. So sollen die Schulen der Sekundarstufe bei entsprechendem Bedarf (mind. 10 Impfwillige) von mobilen Impfteams des Landes besucht werden. Außerdem wird für Lehrpersonen und Mitarbeitende der Schulverwaltung nochmals ein Webinar der Ärztekammer angeboten, damit sie bei allfälligen Bedenken eine sichere Impfentscheidung treffen können.

Auch Landesstatthalterin Schöbi-Fink untermauerte die intensiven Bemühungen, um die Schulen unter allen Umständen offenzuhalten und Präsenzunterricht zu ermöglichen. „Die direkte Betreuung an der Schule und der Kontakt mit den Klassenkamerad:innen bringen nach der langen Zeit der Belastungen und Einschränkungen wieder Stabilität in den Alltag der Kinder und Jugendlichen“, betonte sie.

Digitale Schule

Zugleich soll der Digitalisierungsschub, den Homeschooling und Distance Learning bewirkt haben, im neuen Schuljahr weitergeführt werden. „Die Digitalisierung wird die Schule langfristig verändern“, sagte Schöbi-Fink. So startet im Rahmen des „8-Punkte-Plans“ des Bildungsministeriums zu Schulbeginn die Ausstattung der Schüler:innen der 5. und 6. Schulstufe mit kostengünstigen digitalen Endgeräten. Rund 7.300 Schüler:innen in 353 Vorarlberger Schulklassen erhalten ab September ein neues Notebook oder Tablet. Die Kosten dafür übernimmt der Bund bei einem Selbstbehalt (max. 25 Prozent) der Eltern bzw. Erziehungsberechtigten. Für die Lehrkräfte, die in den digitalen Klassen unterrichten, werden 1.300 Endgeräte bereitgestellt.

Häuslicher Unterricht ist keine Alternative

„Wir stehen vor einem herausfordernden Schuljahr, sind aber gut vorbereitet“, betonte auch Bildungsdirektorin Marte-Stefani. Wesentlich ist für sie, dass es gelingt, die Eltern vom Nutzen der Sicherheitsmaßnahmen an den Schulen und von der Wichtigkeit des Schulbesuchs wirksam sind. „Häuslicher Unterricht ist keine Alternative, weil die Kinder dann erst recht wieder abgesondert sind“, so Marte-Stefani.

Zur Situation bei der Besetzung der Lehrpersonalstellen: An den Landesschulen (Pflichtschulen und Berufsschulen) unterrichten heuer 4.716 Lehrerinnen und Lehrer. Im Pflichtschulbereich treten 226 Lehrpersonen ihren Dienst neu bzw. wieder an. Die lehrplanmäßige Vollbesetzung kann bis Schulbeginn durch Mehrdienstleistungen, Sonderverträge oder den Einsatz von etwa 30 pensionierten Lehrpersonen sichergestellt werden. An den mittleren und höheren Schulen in Vorarlberg werden zu Schulbeginn insgesamt 2.019 Lehrpersonen im Einsatz sein, davon werden nach derzeitigem Stand 77 Neulehrerinnen und -lehrer aufgenommen. Auch wenn es derzeit noch geringfügige Engpässe gibt, z.B. im Bereich der Naturwissenschaften und Fachpraxis sowie in den musischen Fächern, wird aktuell intensiv daran gearbeitet, damit alle offenen Stunden auch abgedeckt werden können.

Foto: Serra


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