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Wirtschaft und Arbeitsmarkt ziehen wieder stark an

Dank einer sehr dynamischen Vorarlberger Wirtschaft entwickeln sich die Kennzahlen am heimischen Arbeitsmarkt trotz nach wie vor nicht ausgestandener Corona-Pandemie derzeit äußerst positiv. Die gute Konjunkturlage eröffnet vielfältige neue und zusätzliche Jobmöglichkeiten. „Es geht für Vorarlberg im Eiltempo zurück zu alter Stärke“, kommentierten Landeshauptmann Markus Wallner und Wirtschaftslandesrat Marco Tittler gemeinsam mit AMS-Landesgeschäftsführer Bernhard Bereuter im Pressefoyer am Dienstag, 31. August, die erfreulichen Daten. Land und AMS unterstützen den Aufwärtstrend mit der größten Joboffensive, die es hierzulande je gegeben hat. Schwerpunkte sind insbesondere die Bekämpfung von Langzeitarbeitslosigkeit und die Jugendbeschäftigung.

„Die Wirtschaft erholt sich erstaunlich gut und das führt auch zur Entspannung auf dem Arbeitsmarkt“, sagte Wallner. So konnte das ursprünglich erst zum Jahresende erhoffte Ziel – weniger als 10.000 Arbeitslose – schon Ende Juli erreicht werden. Zugleich ist die Zahl der offenen Stellen um 55 Prozent auf über 4.700 gestiegen. Setzt sich die positive Entwicklung fort, rückt eine Arbeitslosenquote auf Vor-Corona-Niveau schon bald in Reichweite. Dafür braucht es nochmals rund 1.000 Arbeitslose weniger.

Um möglichst viele Menschen wieder in Beschäftigung zu bringen, stellen Land Vorarlberg und AMS für arbeitsmarktpolitische Maßnahmen heuer 59 Millionen Euro zur Verfügung, um elf Millionen Euro mehr als im letzten Jahr. Im Mittelpunkt der Joboffensive stehen vielfältige Qualifizierungs- und Beschäftigungsinitiativen, um insbesondere jenen, die gesundheitliche Einschränkungen oder nur geringes Bildungsniveau haben, bessere Perspektiven zu ermöglichen.

„Wer arbeiten kann, muss auch arbeiten“

Für Wallner ist daher klar: „Zurück in den Arbeitsmarkt, offene Stellen besetzen. Jetzt ist die Zeit, die guten Beschäftigungsmöglichkeiten zu nützen. Wer arbeiten kann, muss auch arbeiten, damit die öffentlichen Budgets wieder entlastet werden können.“ Dafür seien auch Maßnahmen wie eine Reduzierung von Zuverdienstgrenzen oder zeitlich gestaffeltes Arbeitslosengeld anzudenken.

Landesrat Tittler hob hervor, dass Vorarlberg seine für beschäftigungspolitische Maßnahmen zur Verfügung stehenden Mittel aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF) in voller Höhe abgeholt hat. In der Förderperiode 2014 – 2020 waren das 4,1 Millionen Euro, die zur Gänze für konkrete Projekte gebunden und teilweise bereits ausbezahlt werden konnten. Zusammen mit den Kofinanzierungen durch Land und Arbeitsmarktservice beträgt das Gesamtvolumen 8,67 Millionen Euro. Zu den geförderten Maßnahmen zählen u.a. „start2work“, „Neuland“, „Top for job“ und „Go 4 it“. Neu ist das Projekt „Netzwerk Arbeit“, das von der Aqua Mühle Vorarlberg GmbH und der Caritas der Diözese Feldkirch eingereicht wurde und mit 1. September 2021 startet. Als innovatives Element werden von Langzeitarbeitslosigkeit Betroffene in diesem Projekt einem praktischen Kompetenzcheck unterzogen.

Die derzeit sechs Sozialökonomischen Betriebe in Vorarlberg – Caritas, Aqua Mühle, Integra, Kaplan Bonetti, Dornbirner Jugendwerkstätten und pro mente – unterstützen schwer vermittelbare Personen durch Bereitstellung von marktnahen, aber doch relativ geschützten, befristeten Arbeitsplätzen. Ziel ist es, mit Arbeitstrainings, Schulungen und weiteren unterstützenden Maßnahmen den Wiedereinstieg in den ersten, regulären Arbeitsmarkt vorzubereiten.

Jugendbeschäftigung entwickelt sich positiv

Erfeulich ist für Landesrat Tittler zudem, dass im Zuge des Aufschwungs derzeit gerade jungen Menschen viele Möglichkeiten offenstehen und das Engagement der Unternehmen für die duale Ausbildung ungebrochen ist. Das wird auf dem Lehrstellenmarkt deutlich. So besteht in Vorarlberg derzeit ein deutlicher Lehrstellenüberhang. Ende Juli standen 419 Lehrstellensuchenden 981 offene Lehrstellen gegenüber. Für alle, die sich bei der Berufswahl schwer tun, gibt es eine Reihe von Orientierungshilfen und Beratungsangeboten, von regionalen Lehrlingsmessen bis zum im Oktober startenden Projekt „Ausbildungsbotschafter“ (mehr dazu siehe auf www.lehre-vorarlberg.at).

Auch AMS-Landesgeschäftsführer Bereuter unterstrich die positive Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt insbesondere bei den unter 25-Jährigen: „Mit 1.255 arbeitslosen Jugendlichen zu Ende Juli liegen wir bereits um sieben Prozent unter dem Vorkrisenniveau von 2019.“

Foto: Gabriela Herburger


© 2024 Markus Wallner