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Ganz Vorarlberg hat getestet

Schlussfolgerungen aus der Flächentestung in Vorarlberg

Von den 105.268 Proben, die im Rahmen der dreitägigen Corona-Flächentestung in Vorarlberg untersucht wurden, sind 476 bzw. 0,45 Prozent positiv ausgefallen. In der Nachprüfung mittels PCR-Test haben sich davon 404 bestätigt. Damit haben sich 72 Antigen-Schnelltests als „falsch positiv“ herausgestellt. Das sind rund 15 Prozent aller positiven Tests. Darüber, über alle weiteren Detailergebnisse und die daraus resultierenden Schlussfolgerungen informierten am Tag nach dem flächendeckenden Testwochenende Landeshauptmann Markus Wallner, Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher und Sicherheitslandesrat Christian Gantner gemeinsam mit Landessanitätsdirektor Wolfgang Grabher und Corona-Kommissionsmitglied Armin Fidler. Obwohl eine höhere Beteiligung erhofft worden war, fiel die Schlussbilanz positiv aus. „Für den wichtigen solidarischen Beitrag danken wir allen, die teilgenommen haben, sehr herzlich. Insgesamt konnten 404 symptomlose Infektionen entdeckt werden, die ohne diese Tests unbemerkt geblieben wären und vermutlich zahlreiche weitere Ansteckungen ausgelöst hätten“, verdeutlichten Wallner und Rüscher. Ihren Dank richteten die Regierungsmitglieder neben den Teilnehmenden an alle Beteiligten, „die dafür gesorgt haben, dass die Corona-Flächentestung effizient und reibungslos abgewickelt wurde.“

Teststrategie stimmt
Für den Landeshauptmann zeigen die Ergebnisse, dass Vorarlberg mit seiner Teststrategie richtig liegt. In vielen Bereichen gibt es schon jetzt engmaschige regelmäßige Testungen, etwa im Tourismusbereich, bei Pflegekräften, dem Krankenhauspersonal, etc. Nun sind in Vorarlberg an einem Wochenende halb so viele Tests durchgeführt worden, wie hierzulande seit Beginn der Pandemie insgesamt gemacht wurden, verdeutlicht der Landeshauptmann die hohe Testintensität. Eine Erkenntnis aus den vorliegenden Ergebnissen ist für Wallner, dass die Dunkelziffer bei den Infektionen in Vorarlberg deutlich geringer sein dürfte als bisher angenommen.

Teilnahmequote bei 31,33 Prozent
Von den landesweit 344.916 Testberechtigen haben sich an den Corona-Flächentests in Vorarlberg 105.260 beteiligt, was einer Teilnahmequote von 31,33 Prozent entspricht. Die höchsten Teilnahmequoten erreichten die Gemeinden Lech (55.38%), Damüls (49.68%) und Schröcken (49.29%). Krumbach (18.34%), Dünserberg (20.28%) und Hohenems (20.70%) verzeichneten dagegen die niedrigsten Teilnahmequoten. Im Rahmen der Aktion „GANZ VORARLBERG TESTET“ wurden insgesamt 344.127 Info-SMS versendet. Der Blick auf die Altersstruktur der Getesteten zeigt, dass ältere Personen sehr stark repräsentiert sind und jüngere Menschen kaum zum Mitmachen bewegt werden konnten.

Abseits davon sind in Vorarlberg auch die anderen Testungen weitergeführt worden. Im Zeitraum Montag, 30. November 2020, bis Samstag, 5. Dezember 2020, wurden zusätzlich 4.157 Tests durchgeführt. 61 Corona-Infektionen konnten dadurch parallel zur Schnelltestaktion aufgespürt werden, informiert Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher. Mit Blick auf die Testintensität spricht sie von „Spitzenwerten“. Die große Testung vom Wochenende dürfe jedoch keinesfalls als Freibrief verstanden werden, warnt die Landesrätin gemeinsam mit dem Landeshauptmann: „Wir müssen weiter auf der Hut sein“. Es sei weiter wichtig, sich an die geltenden Maßnahmen zu halten, Masken zu tragen und die bekannten Abstands- und Hygienebestimmungen zu befolgen, so Rüscher.

Perfektes Zusammenspiel
Zum Gelingen der Aktion hätten viele Hände beigetragen, so der Landeshauptmann: „Ohne dieses perfekte Zusammenspiel in der Organisation wären bei weitem nicht so viele Menschen gekommen. Für dieses logistische Meisterstück möchte ich mich ausdrücklich bei allen Beteiligten bedanken“. Die Entscheidung für eine eigenständige Vorarlberger Lösung habe sich als richtig erwiesen. Mit der Teilnahme ist Wallner ebenfalls zufrieden. Grundsätzlich hält er die Testaktion für einen „weiteren wichtigen gemeinsamen Schritt der Vorarlberger Bevölkerung in der Pandemiebekämpfung.“ Auf den Erfahrungen könne Vorarlberg mit Blick auf weitere Flächentests und zukünftige Impfaktionen im kommenden Jahr gut aufbauen. Vor Weihnachten wird es in Vorarlberg keine Flächentestungen mehr geben. Diskutiert wird derzeit ein Termin Anfang 2021. „Wer jetzt nicht gegangen ist, bekommt sicher noch einmal die Gelegenheit dazu“, unterstreicht Landeshauptmann Wallner.

An der von Freitag, 4. bis Sonntag, 6. Dezember durchgeführten Corona-Flächentestung in Vorarlberg mittels freiwilligem und kostenlosem Antigen-Schnelltest haben insgesamt 105.268 Landesbürgerinnen und -bürger mitgewirkt. Getestet wurde an 80 Standorten in 44 Gemeinden. In den meisten Fällen wurden Turnhallen und öffentliche Gebäude genutzt. „In nur einer Woche wurde die bislang größte gemeinsame Aktion von Land, Gemeinden und Hilfs-, Rettungs- und Einsatzorganisationen in Vorarlberg auf die Beine gestellt. Vor dem partnerschaftlichen Kraftakt und dem großartigen Schulterschluss kann man nur den Hut ziehen“, findet Landesrat Christian Gantner klare Worte. Pro Tag waren bei den Testungen bis zu 1.000 Mitarbeitende – medizinisches Personal, freiwillige Helferinnen und Helfer von Feuerwehr und Rotem Kreuz, Einsatzkräfte von Bundesheer und Polizei sowie Gemeindebedienstete – im Einsatz. „Das macht in Summe rund 3.000 Mitwirkende an allen drei Tagen“, berichtet der Landesrat.

Über 108.000 Anmeldungen
Um Wartezeiten an den Teststationen zu vermeiden, wurde online eine Anmeldeplattform installiert. Die Plattform ist am 29. November 2020 um 19:00 Uhr in Betrieb gegangen. In der ersten Stunde haben sich bereits über 3.300 Personen für einen Testtermin registriert. 98.109 der 108.067 angemeldeten Personen haben sich im Online-Portal eingebucht. 9.958 Personen haben sich telefonisch im eigens eingerichteten Callcenter angemeldet. Die Tests wurden von geschultem Personal aus dem Gesundheitsbereich, von zertifizierten Rettungssanitätern sowie anderen befähigten Personen durchgeführt. Ihnen unterstützend zur Seite standen Mitglieder der Feuerwehr, der Bergrettung, der Wasserrettung sowie die Gemeindebediensteten, die für die Ordnungsdienste und den organisatorischen Ablauf verantwortlich sind.


© 2024 Markus Wallner