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„Herausforderungen grenzüberschreitend anpacken“

Landesregierung stellt zur Umsetzung von sieben gemeinschaftlichen Initiativen über 380.000 Euro an EFRE- und Landesmitteln bereit

Wichtige Triebkraft für die intensive länderübergreifende Zusammenarbeit im Grenzgebiet rund um den See bleiben die Interreg-Programme der Europäischen Union. „Herausforderungen werden grenzüberschreitend angepackt“, betont Landeshauptmann Markus Wallner, aktuell Vorsitzender der Internationalen Bodensee-Konferenz (IBK). Zur Umsetzung von sieben weiteren gemeinschaftlichen Initiativen sind von der Landesregierung erneut mehr als 380.000 Euro aus Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) und aus Landesmitteln bewilligt worden.

Mit den Themenbereichen Mobilität, Wirtschaft, Land- und Forstwirtschaft sowie Pflege weisen die jetzt unterstützten Projekte eine beachtliche Bandbreite aus. Für deren Umsetzung sind in Summe Kosten von über 3,14 Millionen Euro veranschlagt. Dabei fallen alle Projekte in das sogenannte Interreg V-A Alpenrhein-Bodensee-Hochrhein-Programm, zu dem neben Vorarlberg auch das Fürstentum Liechtenstein sowie Nachbarregionen in der Schweiz und Deutschland zählen.

Stärken bündeln, Lasten aufteilen
„Von einer vertieften Kooperation profitieren alle Seiten“, stellt Landeshauptmann Wallner klar: „Alle Partner bringen ihre Stärken ein und finanzielle Lasten werden auf mehrere Schultern verteilt. Daraus geht ein Mehrwert für die Entwicklung unseres Wirtschafts-, Natur- und Lebensraumes hervor, der allen eingebundenen Ländern und Regionen zugutekommt“. Zum Vorteil der Menschen würden Herausforderungen in Angriff genommen und Zukunftschancen bestmöglich genutzt, so Wallner. Neben dem Bereich Wirtschaft und Innovation nehmen im Alpenrhein-Bodensee-Hochrhein-Programm auch die Themen Forschung & Entwicklung, Bildung und Ausbildung, Energie, Klimaschutz, Gesundheit und Pflege sowie Verkehr und Tourismus viel Raum ein.

Sieben Projekte
Grenzüberschreitende Mobilität steht bei den Projekten „Bodanrail 2040“, „S-Bahn Bodensee / Auftritt und Kommunikation“ und „ÖPNV-Grenzenlos“ im Mittelpunkt. Im Rahmen der Bodanrail-Initiative soll ein neues Zielkonzept für den Schienenpersonenverkehr im IBK-Raum entwickelt werden. Den Öffentlichen Personennahverkehr im Bodenseeraum für Einheimische und Gäste als abgestimmtes, grenzüberschreitendes Angebot darstellen: darum bemühen sich die involvierten Partner im „S-Bahn Bodensee“-Projekt. Eine bessere Vernetzung der regionalen Busnetze im Unteren Rheintal, dem Bregenzerwald und im Raum Lindau-Oberallgäu ist die Zielsetzung im Projekt „ÖPNV-Grenzenlos“.

Am Projekt „Data Sharing Framework für Klein- und Mittelbetriebe“ beteiligt sich die Fachhochschule Vorarlberg. Konkret wird untersucht, wie datenbasierte Kooperationen zwischen KMU durch ein adäquat auf ihre Bedürfnisse zugeschnittenes Data Sharing Framework gefördert werden können.

Im Bereich Landwirtschaft widmet sich ein Projekt der aus Asien eingeschleppten marmorierten Baumwanze, die insbesondere für Obstanlagen enormes Schadpotenzial aufweist. Gemeinsames Ziel ist, die institutionelle Kooperation zu verbessern und eine Regulationsstrategie für die gesamte Bodenseeregion auszuarbeiten. Für Vorarlberg wird sich die Landwirtschaftskammer einbringen. Das Projekt „Holznutzungskette“ wird vom Waldverband Vorarlberg koordiniert. Unternehmen in dem Bereich sollen für eine verstärkte Zusammenarbeit gewonnen werden. Ein weiteres Ziel ist der Aufbau eines gemeinsamen Umweltlabels.

Mit dem Projekt „Caretrain“ werden Möglichkeiten ausgelotet, um auf dem Feld von Betreuung und Pflege im Bereich der Aus- und Weiterbildung von Pflegefachkräften die grenzüberschreitende Zusammenarbeit stärker zu forcieren. Denn alle Partner stehen vor ähnlichen Herausforderungen: Die Anforderungen an die Pflege(ausbildung) steigen kontinuierlich. Vor dem Hintergrund eines grenzübergreifenden Arbeitsmarktes geht es im Projekt darum, mit den Möglichkeiten der Digitalisierung zukunftstaugliche Ansätze für ortsunabhängiges Lernen zu entwickeln.

Mit Interreg Grenzen überwinden
In das Interreg V-A Alpenrhein-Bodensee-Hochrhein-Programm fließen im Zeitraum 2014 bis 2020 insgesamt 39,6 Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE). Für Vorarlberg sind davon 9,67 Millionen Euro reserviert. Weitergehende Informationen zu den jetzt unterstützten Projekten und zu allen anderen Projekten, die in Umsetzung sind, finden sich online im Internet unter www.interreg.org/projekte.

Foto: Fasching


© 2024 Markus Wallner